Sicherheit durch regelmäßige Prüfung

Gemäß der ÖVE/ÖNORM E 8701 müssen regelmäßige Prüfungen durchgeführt werden, um Gefahren wie Stromschläge oder Brände zu verhindern. Doch was genau sind ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel, welche Prüfintervalle sind einzuhalten und wie läuft eine ordnungsgemäße Prüfung ab? Wir geben Ihnen einen umfassenden Überblick:

Unter dem sperrigen Begriff „ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel“ versteht man alle elektrischen Geräte, die während des Betriebs bewegt werden oder die leicht von einem Ort zum anderen gebracht werden können. Dies umfasst:

• Bürogeräte: Computer, Monitore, Drucker, Scanner, Lampen
• Küchengeräte: Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Mikrowellen
• Handwerkzeuge: Bohrmaschinen, Stichsägen, Schleifgeräte, elektrische Schrauber
• Elektroinstallation: Verlängerungskabel, Mehrfachsteckdosen, Kabeltrommeln

Die Gemeinsamkeit all dieser Geräte: Sie werden mit dem Stromnetz verbunden, können bewegt werden und stellen bei Defekten eine Gefahrenquellen dar. Gerade weil sie oft intensiv genutzt und häufig bewegt werden, sind sie besonders anfällig für Beschädigungen, die zu ernsthaften Sicherheitsrisiken führen können.

Die ÖVE/ÖNORM E 8701 bildet in Österreich die maßgebliche Grundlage für die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel. Diese Norm definiert nicht nur, welche Geräte zu prüfen sind, sondern legt auch die Prüfintervalle und -verfahren fest. Sie konkretisiert damit die allgemeinen Anforderungen des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG) und anderer Vorschriften.

Für Unternehmen ist die Einhaltung dieser Norm von entscheidender Bedeutung:

• Sie erfüllen damit ihre gesetzliche Sorgfaltspflicht als Arbeitgeber
• Sie minimieren das Haftungsrisiko im Schadensfall
• Sie schaffen die Voraussetzungen für einen sicheren Betriebsablauf
• Sie tragen zum Werterhalt ihrer elektrischen Betriebsmittel bei

Im Schadensfall kann der Nachweis ordnungsgemäßer und regelmäßiger Prüfungen ausschlaggebend für die Haftungsfrage sein und hat somit auch direkte versicherungstechnische Relevanz.

Die Häufigkeit der Prüfungen richtet sich nach der Art der Nutzung und der Beanspruchung der Geräte. Die ÖVE/ÖNORM E 8701 definiert unterschiedliche Intervalle für verschiedene Einsatzbereiche:

Büroumgebungen: Geringere Prüffrequenz

In Büroumgebungen, wo die Geräte in der Regel geringeren mechanischen Belastungen ausgesetzt sind und in einer kontrollierten Umgebung genutzt werden, wird eine Prüfung alle 60 Monate (5 Jahre) empfohlen. Dies gilt beispielsweise für:

• Bürocomputer und -monitore
• Drucker und Kopierer
• Tischleuchten
• Bürokühlschränke

Die relativ langen Intervalle spiegeln das geringere Risiko in diesen kontrollierten Umgebungen wider.

Werkstätten und Baustellen: Häufigere Kontrollen notwendig

Deutlich kürzere Prüfintervalle gelten für Umgebungen mit höherer Beanspruchung wie Werkstätten und Baustellen. Hier werden Prüfungen mindestens einmal bis zweimal jährlich empfohlen. Betroffen sind beispielsweise:

• Handgeführte Elektrowerkzeuge
• Schweißgeräte
• Kabeltrommeln und Verlängerungsleitungen
• Mobile Beleuchtungsanlagen

Die häufigeren Kontrollen tragen dem erhöhten Verschleiß und der größeren Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen Rechnung.

Besondere Anforderungen

Für bestimmte Einsatzbereiche, wie etwa in feuchten oder aggressiven Umgebungen, bei intensiver Nutzung oder in sicherheitskritischen Anwendungen, können noch kürzere Prüfintervalle erforderlich sein. Eine fachkundige Beratung hilft, die für Ihren speziellen Anwendungsfall passenden Intervalle zu bestimmen.

Eine ordnungsgemäße Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel umfasst mehrere aufeinander aufbauende Schritte:

1. Sichtprüfung: Der erste kritische Blick

Die Sichtprüfung ist der grundlegende erste Schritt jeder Geräteprüfung. Hierbei werden die Geräte auf äußerlich erkennbare Schäden oder Mängel überprüft:

• Beschädigungen am Gehäuse
• Zustand der Anschlussleitungen und Stecker
• Übermäßige Verschmutzung oder Korrosion
• Fehlende oder beschädigte Schutzabdeckungen
• Lesbarkeit der Typenschilder und Sicherheitskennzeichnungen

Bereits in dieser Phase können schwerwiegende Mängel erkannt werden, die einen sofortigen Ausschluss des Geräts vom weiteren Betrieb erforderlich machen.

2. Messungen: Präzise Werte für maximale Sicherheit

Nach der Sichtprüfung folgen diverse messtechnische Untersuchungen, die mit speziellen Prüfgeräten durchgeführt werden. Zu den wichtigsten Messungen zählen:

• Schutzleiterwiderstandsmessung: Überprüfung, ob eine zuverlässige Verbindung zwischen den berührbaren leitfähigen Teilen und dem Schutzleiter besteht
• Isolationswiderstandsmessung: Bestimmung des Widerstands zwischen den aktiven Leitern und der Masse
• Ersatzableitstrommessung: Alternative zur direkten Messung des Ableitstroms
• Funktionsstromaufnahme: Messung des Stromverbrauchs im Betriebszustand

Die Messergebnisse werden mit den Grenzwerten gemäß Norm verglichen und dokumentiert.

3. Funktionsprüfung: Sicherheit im Betrieb

Eine abschließende Funktionsprüfung stellt sicher, dass das Gerät nicht nur elektrisch sicher ist, sondern auch ordnungsgemäß funktioniert. Hier werden beispielsweise Schalter, Anzeigen und Sicherheitseinrichtungen auf ihre korrekte Funktion überprüft.

4. Dokumentation: Lückenlose Nachweisführung

Der letzte, aber nicht minder wichtige Schritt ist die ordnungsgemäße Dokumentation der Prüfung. Für jedes geprüfte Gerät wird ein Prüfprotokoll erstellt, das folgende Informationen enthält:

• Eindeutige Identifikation des Geräts
• Datum und Art der Prüfung
• Name des Prüfers
• Angewandte Prüfverfahren
• Messergebnisse
• Gesamtbewertung
• Datum der nächsten fälligen Prüfung

Diese Dokumentation dient nicht nur als Nachweis der durchgeführten Prüfungen, sondern ermöglicht auch die Nachverfolgung des Zustands der Geräte über längere Zeiträume.

Die Vernachlässigung der regelmäßigen Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel kann weitreichende Folgen haben:

Sicherheitsrisiken für Mitarbeiter

Defekte elektrische Geräte können zu Stromschlägen führen, die von leichten Verletzungen bis hin zu tödlichen Unfällen reichen können. Besonders in Umgebungen mit erschwerenden Faktoren wie Feuchtigkeit oder leitfähigen Böden steigt das Risiko erheblich.

Brandgefahr für das Unternehmen

Elektrische Fehler gehören zu den häufigsten Brandursachen in Betrieben. Defekte Isolierungen, Kurzschlüsse oder Überlastungen können Brände auslösen, die nicht nur die betroffenen Geräte, sondern ganze Betriebsstätten zerstören können.

Rechtliche und finanzielle Konsequenzen

Im Schadensfall drohen bei fehlenden oder mangelhaften Prüfnachweisen erhebliche rechtliche und finanzielle Konsequenzen:

• Bußgelder wegen Verstößen gegen Arbeitsschutzvorschriften
• Versicherungen können Leistungen verweigern oder einschränken
• Persönliche Haftung der Verantwortlichen
• Betriebsunterbrechungen und damit verbundene Umsatzeinbußen

Als erfahrener Dienstleister in Wien bietet die STEF-Elektrotechnik GmbH professionelle Prüfungen Ihrer ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmittel gemäß ÖVE/ÖNORM E 8701 an. Unsere Qualifikationen und Leistungen im Überblick:

Fachkompetenz und Erfahrung

Unsere qualifizierten Fachkräfte verfügen über umfassendes Wissen und langjährige Erfahrung in der Prüfung elektrischer Betriebsmittel. Sie kennen die aktuellen Normen und technischen Anforderungen und setzen diese zuverlässig in der Praxis um.

Moderne Prüftechnik

Wir arbeiten mit modernsten Prüfgeräten, die regelmäßig kalibriert werden und eine präzise Messung aller relevanten Parameter ermöglichen. Dies gewährleistet verlässliche Prüfergebnisse und eine hohe Effizienz bei der Durchführung der Prüfungen.

Umfassender Service

Unser Service umfasst nicht nur die eigentliche Prüfung, sondern auch:

• Beratung zur Optimierung Ihrer Prüfintervalle
• Erstellung eines Inventarverzeichnisses Ihrer elektrischen Betriebsmittel
• Ausführliche Dokumentation aller Prüfungen
• Kennzeichnung der geprüften Geräte mit Prüfplaketten
• Terminüberwachung für anstehende Prüfungen

Flexible Termingestaltung

Wir führen die Prüfungen zu Zeiten durch, die Ihren Betriebsablauf möglichst wenig beeinträchtigen. Auf Wunsch sind auch Prüfungen außerhalb der regulären Geschäftszeiten möglich.

Die regelmäßige Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ist keine lästige Pflicht, sondern eine wichtige Investition in die Sicherheit Ihres Unternehmens und Ihrer Mitarbeiter. Sie minimiert Risiken, sichert die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und trägt zum Werterhalt Ihrer Betriebsmittel bei. Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein – kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und machen Sie den ersten Schritt zu mehr Sicherheit in Ihrem Unternehmen.