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Mindestaustattung von Wohnungen

So gelingt die perfekte elektrische Installation bei Neubau und Sanierung

Eine durchdachte Elektroplanung ist der Schlüssel zu Komfort, Sicherheit und Zukunftssicherheit in Ihrem Zuhause. Lesen Sie, worauf Sie achten sollten – und wie Sie teure Fehler vermeiden.

Planung und Umsetzung von elektrischen Installationen

Warum eine gute Elektroplanung so wichtig ist

Die Planung der elektrischen Installation ist ein essenzieller Bestandteil jedes Bau- oder Sanierungsprojekts. Wer hier nur improvisiert oder spät reagiert, zahlt oft drauf: durch Mehrkosten, unnötige Umbauten oder fehlende Anschlüsse. Deshalb gilt: Je früher und gründlicher Sie planen, desto besser.

In diesem Artikel zeigen wir, worauf es bei der Elektroinstallation ankommt – von der Mindestausstattung über die Raumplanung bis zu Tipps für die Zukunftssicherheit.

Die Basis: Bedarf und Nutzung klären

Bevor auch nur eine Leitung gelegt wird, sollten Sie sich mit der geplanten Nutzung jedes Raumes auseinandersetzen. Idealerweise liegt bereits ein Möblierungsplan vor – besonders wichtig in der Küche. Aber auch in Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Büro lohnt es sich, frühzeitig an alle späteren Bedürfnisse zu denken.

Wichtige Fragen zur Vorbereitung:

  • Wie viele Steckdosen werden benötigt – und wo?
  • Wo sollen Lichtquellen und Schalter platziert werden?
  • Welche Kommunikationsanschlüsse (LAN, TV, SAT) sind notwendig?
  • Welche Geräte kommen wo zum Einsatz (z. B. Küchengeräte, Waschmaschine, Trockner)?
  • Wie könnte sich die Nutzung der Räume in Zukunft ändern?

Eine vorausschauende Planung erspart Ihnen teure Nachbesserungen: Nachinstallationen können laut Erfahrungswerten bis zu 5- bis 6-mal so teuer sein wie die ursprüngliche Installation.

Ohne Plan kein Strom: Der Grundriss als Startpunkt

Der erste Schritt in jeder Elektroplanung ist der Grundriss. Gemeinsam mit Architekten, Planern und Elektrikern wird festgelegt, wo Leitungen, Anschlüsse und Stromkreise verlaufen sollen.

Besonderer Fokus: Die Küche

Die Küche gilt als elektrisches Herzstück jeder Wohnung. Hier sind mehrere eigene Stromkreise und eine exakte Leitungsauslegung nötig. Wenn Sie beispielsweise ein energieintensives Spezialgerät planen (wie einen Dampfgarer oder Induktionsherd), sollte das unbedingt vorab berücksichtigt werden.

Profi-Tipp: Eine echte Steckdose ist durch nichts zu ersetzen – schon gar nicht durch eine Mehrfachsteckdose!

Normen und Standards: Die ÖVE/ÖNorm E8015

Für eine strukturierte und sichere Planung dient die österreichische Norm ÖVE/ÖNorm E8015. Diese regelt die Mindestausstattung von elektrischen Anlagen in Wohnungen. Die Norm unterscheidet dabei zwischen drei Komfortstufen:

  • Mindeststandard
  • Komfortausstattung
  • Gehobene Komfortausstattung

Beispiele aus der Norm:

  • Wohn- oder Schlafzimmer (bis 20 m²):
    Mindestens 4 Steckdosen und 1 Lichtauslass
  • Badezimmer:
    Mindestens 1 Steckdose, 2 Lichtauslässe, zusätzliche Anschlüsse für Waschmaschine oder Trockner
  • Wirtschaftsraum:
    Mindestens 3 Steckdosen, 1 Lichtauslass, Anschluss für Lüftung

Auch wenn Sie individuell planen – unter das Mindestmaß sollten Sie niemals gehen.

Zukunft mitdenken: Flexibel für morgen bauen

Ein durchdachtes Konzept berücksichtigt auch zukünftige Entwicklungen. Planen Sie heute schon Steckdosen und Anschlüsse für das Homeoffice, eine Wallbox fürs E-Auto oder ein Smart-Home-System ein. Wer heute vorausdenkt, spart sich morgen den Ärger – und bares Geld.

Wer klug plant, spart doppelt

Die Elektroinstallation entscheidet maßgeblich über den Wohnkomfort. Durch frühzeitige und vorausschauende Planung sichern Sie sich nicht nur ein reibungsloses Projekt, sondern auch langfristige Flexibilität und Kostenersparnis. Arbeiten Sie eng mit Fachleuten zusammen – und orientieren Sie sich an bewährten Standards wie der ÖVE/ÖNorm E8015.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

  • Wie viele Steckdosen brauche ich pro Raum?
    Die Anzahl hängt von der Nutzung und der Raumgröße ab. Laut ÖNorm sind z. B. für ein Wohnzimmer bis 20 m² mindestens 4 Steckdosen vorgesehen – mehr sind aber oft sinnvoll.
  • Kann ich Steckdosen nachträglich einbauen?
    Ja, aber das ist oft deutlich teurer und aufwändiger als bei der Erstinstallation. Deshalb immer vorausdenken!
  • Was ist der Vorteil einer separaten Stromkreisplanung?
    Mehrere Stromkreise erhöhen die Sicherheit und ermöglichen den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Geräte – besonders in Küche oder Bad essenziell.
  • Was regelt die ÖVE/ÖNorm E8015?
    Die Norm legt die Mindestausstattung an Steckdosen, Lichtauslässen und Stromkreisen je Raum fest – in verschiedenen Komfortstufen.
  • Sollte ich eine Mehrfachsteckdose verwenden?
    Nur im Notfall. Dauerhafte Nutzung ist nicht zu empfehlen – echte Steckdosen sind sicherer und langlebiger.

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